Das fängt ja gut an

Ganz toll, möchte ich sagen, denn das neue Jahr fängt bei mir erst einmal mit Sorgen an. Klein-Chandu (okay, bei einem 45 kg-Hund ist „klein“ vielleicht der falsche Begriff, aber er wird immer mein „Kleiner“ bleiben) musste mal wieder, wie es seiner Natur als Jagdhund nun mal leider entspricht, mit Höchstgeschwindigkeit in den Busch, um irgendeinem Wallaby die Tür zu zeigen, denn auf seinem Grundstück sind Charlie und ich gestattet, aber ansonsten niemand. Das ist tatsächlich seine Aufgabe als Wachhund und die nimmt der außerordentlich gewissenhaft wahr. Das bedeutet nicht, dass er Besucher nicht mag oder sie vertreiben will, aber er besteht darauf, dass ich sie einlasse, dann ist es für ihn in Ordnung und er freut sich über jeden, der zu Besuch kommt. Aber am 1. Januar musste er, wie gesagt, mal wieder mit Top Speed ins Dickicht und hat sich dabei einen Nagel am linken Vorderfuß eingerissen. Wer sich von uns schon mal einen Finger- oder Fußnagel bis zum Nagelbett eingerissen hat, weiß, dass das nicht Vergnügungssteuer-pflichtig ist. Also am 02.01. nach Colac zum Vet. Dr. Ellie Hodge liebt Tiere und Chandu liebt sie besonders, umso mehr leidet sie mit, wenn Tiere Schmerzen haben.

Nützt aber nichts, ein Teil des eingerissenen Nagels musste entfernt werden. Also vorsichtshalber Maulkorb um, mit Spray betäuben, mit zwei Mann das heulende Monster festhalten und raus war der Nagel. Das war aber nur der halbe Spaß, denn nun muss nachbehandelt werden, was bedeutet: Fünf Tage lang ein Medikament ins Essen, keine langen Spaziergänge und das Schlimmste: Der junge Herr muss einen Cone tragen, also einen dieser bekannten Kegel, die man den Tieren über den Kopf stülpt, damit sie nicht an der Wunde lecken können. Ich mache es kurz – er hasst das Teil. Die erste Nacht war der Horror, weil er mit dem Kegel nicht richtig schlafen konnte und wenn er nicht schläft, schlafe ich auch nicht. Konsequenz: Ich habe das Teil Nachts um 2 abgebaut und ihm eine meiner Socken über den Fuß gezogen (Empfehlung der Tierarzt-Helferin), damit ich überhaupt einmal ein paar Minuten zum Schlafen komme. Die Chance lässt sich McFly natürlich nicht entgehen, in 2 Minuten hatte er die Socke runter und leckte seelig an seinem Fuß.

 
Also dann, auf die nächsten vier Tage (und vor allem Nächte). Diese beiden Mutanten sorgen dafür, dass ich rapide altere, aber ich möchte um keinen Preis auf sie verzichten

2 Gedanken zu „Das fängt ja gut an“

    1. Ach, ihm gehts gut, zumindest hat er keine Schmerzen mehr. Problem ist nur, dass er sofort an seinem Fuß leckt, sobald ich den Kegel abmache und dann fangen wir wieder von vorn an. Die Nummer mit dem entfernten Nagel, der Sprühbetäubung und dem Medikament hat $ 131 Dollar gekostet, das Röntgen neulich war mir $ 750 etwas teuer. Glücklicherweise habe ich für beide Jungs eine Krankenversicherung abgeschlossen, deutsch wie ich bin.

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