DIE SPRACHE

No worries mate

Angeblich wird in Australien Englisch gesprochen, sagt man. Stimmt irgendwie auch, aber mit dem britischen Englisch oder dem amerikanischen Englisch hat das hier wenig zu tun, trotzdem keine Panik. Die Australier sind sagenhaft freundlich und selbst, wenn man in einem Satz mehr Fehler einbaut als richtige Begriffe verwendet, verstehen sie, was man möchte, auf jeden Fall geben sie sich größte Mühe. Niemand verlangt hier, dass man perfektes Englisch spricht, das liegt wahrscheinlich daran, dass die Australier selbst nicht ansatzweise das sprechen, was wir im Englisch-Unterricht in der Schule gelernt haben. Die Herausforderung, besonders in rural Straya, also dem ländlichen Australien liegt also weniger darin, sich zu verständigen, sondern vielmehr darin, seinen Gegenüber zu verstehen. Hier auf dem Land ist der Slang brutal und ich muss auch nach 1 1/2 Jahren immer noch sehr genau hinhören, wenn ich beispielsweise mit einem Tradie, also einem Handwerker oder mit einem Farmer spreche. Dabei kann man die Art der Aussprache gar nicht genau beschreiben, man muss sie hören.

Ein Beispiel: Der Land-Australier sagt beispielsweise  nicht „lein“, wenn er line meint, sondern „loin“. Hinzu kommt, dass die Aussies es lieben, für so gut wie alles eine Kurzform zu kreieren. Ein Breakfast ist beispielsweise ein Brekkie, ein Barbeque ist ein Barbie und die Sonnenbrille (sunglas) ist ein sunnie. Hinzu kommen Hunderte von Redewendungen, die selbst einige Australier nicht kennen, mit denen sie sich aber einen Spaß machen, ihren Gesprächspartner zu verscheißern. Woran man sich ebenfalls gewöhnen muss: Am Anfang eines jeden Gesprächs fragt der Australier „How are you?“ dabei ist es vollkommen egal, ob man an der Supermarktkasse, beim Friseur, im Restaurant oder beim Zahnarzt ist. Es ist auch eher eine Art Floskel, aber sie freuen sich, wenn man authentisch antwortet und wenn man selbst fragt, wie es dem Gegenüber geht, ist man ganz weit vorn. Als Verabschiedung werden dann unterschiedliche Ausdrücke gewählt, zumeist ist es ein „see ya“ oder ein „have a great day“. Wenn etwas gut ist oder geklappt hat, dass ist es „sweet“ und zum Geburtstag wünscht man sich manchmal „Have a sick one“, kann wahrscheinlich jeder selbst übersetzen. Auf jeden Fall wird es nie langweilig und die Australier lieben Gespräche über Gott und die Welt, ich habe nirgendwo auf der Welt ein so offenes und kommunkatives Völkchen erlebt.

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