Ich bin noch da

Time is flying und ich habe mit Erstaunen festgestellt, dass ich eine längere Zeit schon nichts mehr geschrieben habe, also heute. Das Ganze hatte natürlich (mindestens) einen Grund, ich hatte eine Menge zu tun. Zum Herbst-Ende musste der Garten winterfest gemacht werden und das Allerwichtigste: Ich musste für genügend Feuerholz sorgen, denn bekanntlich ist mein Woodheater hier im Wohnzimmer die einzige Wärmequelle. Ich habe einmal nachgerechnet, ich habe tatsächlich ín den letzten Wochen knapp 30 Tonnen Holz bewegt. Also Baumstämme zersägen, auch den Trailer landen, von Trailer abladen, zum spalten herrichten, nach dem spalten in die Schubkarre und aus der Schubkarre im Schuppen stapeln, das macht nen schlanken Fuß. Nach wie vor spalte ich mit einer Axt und nicht wie die meisten meiner Nachbarn mit einem Woodsplitter, also einer Maschine mit Verbrennungsmotor. Irgendwann werde ich mir ein solches Teil auch anschaffen müssen, aber bis jetzt geht es noch ohne. Auf jeden Fall habe ich einen komplett gefüllten Schuppen und den brauche wohl auch, denn wir hatten bereits im Mai einige Tage mit Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Was ist sonst noch passiert? Nun einige dramatische Geschichten. Vor einigen Wochen feierten wir im indischen Restaurant Golden Sky in Colac den 60. Geburtstag meines Nachbarn Geoff, alles war gut. Zwei Tage später bekam ich von seiner Frau Helen eine sms, Geoff liegt in Geelong im Krankenhaus, Herzinfarkt. Drei Tage später wurde er stundenlang operiert, Bypass. Fünf Tage nach der OP war er schon wieder zuhause. Dabei hat Geoff richtig Glück gehabt, denn den Infarkt bekam er auf einem Segelboot vor Apollo Bay. Glücklicherweise wartete in Apollo Bay bereits der Rettungshubschrauber, der ihn ins Hospital nach Geelong brachte, aber es war wirklich außerordentlich knapp diesmal. Mittlerweile erholt er sich und es geht ihm gut.


Zwei Tage nach der Geoff-Nachricht traf ich meinen Freund Max, ebenfalls ein Nachbar. Max erzählte mir, dass er am Vortag seine Frau Mandy ins Krankenhaus nach Colac gebracht hatte, sie war im Garten von einer Tigersnake gebissen worden. 15 Minuten nach dem Biss war sie kollabiert, aber das Gegengift hat schnell gewirkt und nach diversen Blutuntersuchungen und 5 Tagen im Krankenhaus ist Mandy wieder genesen. Man sieht, man muss hier wirklich aufpassen.

 
Ach ja, auch von Klein-Tilly gibts was Neues, denn Tilly ist jetzt ein großes Mädchen und lebt im Busch – Tilly ist aus ihrem Gehege ausgebüxt. Carola meinte, es wäre früh, aber nicht zu früh und es war klar, dass die frechste und neugierigste von allen Gästen im Wildlife Shelter als Erste einen Weg in die Freiheit finden würde. Ich bin sehr glücklich, dass ich einen Teil dazu beitragen konnte, dass Tilly jetzt hoffentlich eine eigene Familie bildet.


6 Gedanken zu „Ich bin noch da“

  1. Total interessant das Ganze. Bisschen wie ein Abenteuerroman, der einem in Häppchen angeboten wird. Nur, dass der Roman in diesem Fall das echte Leben abbildet. Macht auf jeden Fall Spaß zu lesen. Danke für die Eindrücke! Und für die News bezüglich Tilly.

  2. Hab’s vergessen oder ggf früher mal überlesen: Hast Du die Stämme aus dem eigenen Wäldchen? Fällst Du die selbst? Kann man das Fällen in Aus ganzjährig ? Gucken da auch die Behörden drüber welche Bäume schon schlagreif sind?

    1. Unterschiedlich. Einige Stämme stammen aus meinem Wald, andere bekomme ich von Nachbarn und Freunden. Grundsätzlich ist es untersagt, gesunde Bäume zu fällen, aber im Herbst und Winter fallen genügend Bäume um. „Behörden“ gibt’s hier ehe weniger, aber man sollte sich schon dran halten. Und ja, zerteilen und splitten tue ich selbst.

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen