Gestern war ein sehr sehr trauriger Tag für mich, ich musste mich von meinem besten Freund Charlie verabschieden. Charlie war seit einiger Zeit krank, er hatte Probleme mit seinen Nieren und wir (der Vet und ich) haben absolut alles versucht, aber es ging nicht mehr. Ich hätte ihn erneut in die Tierklinik geben können, wo sie ihn wieder mit Nadeln und Infusionen ein wenig aufgepäppelt hätten, aber in einem Monat wären wir wieder dort gewesen und das hatte mein Charlie nicht verdient. Ich habe also die schwerste Entscheidung getroffen, die man als Tierfreund treffen kann, aber ich weiß, dass es ihm jetzt besser geht und ich weiß auch, dass ich ihn wiedersehen werden. Ich habe die Tierärztin gefragt, ob es nicht seltsam für sie ist, wenn ein erwachsener Mann um eine Katze weint, als gäbe es kein Morgen mehr, aber sie sagte, das sei völlig normal und käme oft vor. Ich war die ganze Zeit bei ihm, habe ihn im Arm gehalten und ihm gesagt, er müsse keine Angst haben und dann war er nicht mehr da.
Jemand, der keine Tiere hat oder keine Tiere mag, wird das nicht verstehen können, aber mein Charlie war all die Jahre immer für mich da, wenn es mir nicht gut ging und jetzt ist das Haus leer. Vielleicht kann man es sich nicht vorstellen, denn teilweise hat man ihn stundenlang nicht gesehen, weil er irgendwo geschlafen hat, im Bett oder im Schrank auf meinen Klamotten, aber Charlie hatte die Gabe, ein Haus mit seiner Persönlichkeit zu füllen. Auch, wenn man ihn nicht gehört hat, er war da und jetzt ist es einfach nur totenstill hier.
Ich kann mich an so viele tolle Momente erinnern und jedes Mal kommen mir die Tränen, wenn ich an ihn denke. Mein Wunsch war es immer, einen schwarzen Kater zu haben und irgendwann schrieb mir eine Bekannte, ein Bauer in der Nähe von Kappeln hätte einen Wurf und da wären auch 4 ganz Schwarze dabei. Ich bin also nach Kappeln gefahren, am Tag davor hatte ich alles eingekauft. Katzenklo, Reisekorb, Fressnäpfe etc. Ich hatte ein altes T-Shirt rausgesucht und darauf geschlafen, damit es nach mir riecht, ich hatte gelesen, dass das wichtig ist. Als ich auf dem Bauerhof ankam, öffnete der Bauer eine Klappe und eine Horde Minikatzen kam rausgestürmt. Alle rannten an mir vorbei, nur einer blieb stehen und guckte mich an. Ein kleiner schwarzer Kater, der auf meine Hand passte – Charlie hatte mich ausgesucht. Auf der Fahrt zurück nach Hamburg habe ich ihm vorgesungen, damit er sich an meine Stimme gewöhnt.
Einmal ist er, weil er so furchtbar neugierig war, aus meinem Hamburger Haus aus dem Fenster im ersten Stock gefallen und im Garten gelandet. Ich habe ihn gesucht, aber nicht gefunden. Die ganze Nacht habe ich kein Auge zugetan, am nächsten Morgen bin ich im Dunkeln wieder raus, mit Taschenlampe. Irgendwann hörte ich dann unter einem Busch ein klägliches Miauen und ich musste den Abenteurer aus dem Gebüsch ziehen und zurück ins Haus tragen, von dem Moment an hatte er entschieden, dass „draußen“ keine Option für ihn ist. Charlie war immer da, wo ich war, auch, wenn ich ihn manchmal nicht sehen konnte und keiner wird je wieder so toll Gummibänder apportieren können wie er.
Ich habe meinen Charlie in meinem Garten begraben, ich kann ihn von meiner Terrasse aus immer sehen und ich weiß, dass er irgendwo ist und auf mich aufpasst, er fehlt mir so schrecklich. Mein Herz ist gebrochen.
Mach’s gut, mein Großer, wir sehen uns wieder, ganz bestimmt. Ich hab dich lieb
Verstehe dich komplett. Mein Mann und ich sind totale Hunde Menschen. Und vor einem Jahr haben wir unseren Labrador gehen lassen müssen. Immerhin mit 16 Jahren. Der steckt mir bis heute in den Knochen. Wir haben jetzt einen Irish Terrier, und der ist ganz wundervoll. Aber bis heute kann ich mir keinen Labrador ansehen ohne zu heulen. Sehr traurig für dich, aber natürlich auch sehr sympathisch! Leute, die Tiere mögen, können einfach nicht schlecht sein.
Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das tut mir sehr leid das zu lesen.
Ich wollte immer einen Hund, das ist aber vom Tagesablauf nicht möglich deshalb haben meine Frau und ich uns eine Katze gekauft. War nie ein großer Katzenfreund, bin es aber sehr schnell geworden. Ich liebe die Katze über alles, und ich kann deine Trauer sehr gut nachvollziehen.
Als wir unsere erste Katze verloren haben, haben wir schon sehr stark um sie getrauert. Ein furchtbarer Moment und ich hätte vorher nie geglaubt das ich mal so um ein Tier trauern würde.
Wollten dann auch erst einmal keine neue Katze, aber es war dann doch sehr merkwürdig ohne. Nach einigen Monaten waren wir soweit uns eine neue Katze zu kaufen. Kann es mir inzwischen nicht mehr ohne vorstellen.
Wie sieht es bei dir aus, könntest du dir eine neue Katze vorstellen?
Ich fühle mit dir, es ging mir unlängst ähnlich und täglich vermisse ich dieses Tier oder besser diesen Freund.
Sie sind nicht weg, sie sind einfach nur vorausgegangen.
Ach Mensch, das tut mir sehr leid mit deinem Kater! Wir mussten letztes Jahr auch unseren geliebten Kater Leo einschläfern lassen. Ich habe auch sehr viel geweint – er tat mir so leid, der kleine Kerl. Er hatte starke Diabetes und es war nix mehr zu machen. Kopf hoch!
Alles 110% nachvollziehbar. Traurig das Ganze, ehrlich geschrieben. ich kann gleichzeitig auch deine positiven Konnotationen unterschreiben, wonach wir Geschöpfe uns eines Tages in welchem für uns iM nicht vorstellbaren Aggregatzustand irgendwie wieder begegnen können.