Ich gebe ehrlich zu, auch ich kann mich von diesem Phänomen, welches wohl ein jeder von uns kennt, nicht freimachen, auch ich vergesse zuweilen, wo ich bin und wie gut es mir eigentlich geht. Ich denke, jeder weiß, wovon ich rede, wenn man eine längere Zeit an einem Ort ist, gewöhnt man sich an ihn, sei es nun ein Strand in California, ein Hotel auf den Malediven, eine Wohnung in Hamburg-Rahlstedt oder eben auch ein Haus und ein gigantisches Grundstück in einem australischen Nationalpark. Möglicherweise ist dies aber auch eine Schutzfunktion unseres Verstandes, die dafür sorgt, dass wir nicht permanent geflasht oder gefrustet sind, abhängig davon, woran man sich gewöhnt hat oder gewöhnen musste. Für mich ist dieses Leben down under nach inzwischen knapp 2 1/2 Jahren zur Normalität geworden, aber ich sollte mich ab und zu daran erinnern, dass es eben nicht normal ist.
Heute morgen (australische Zeit), las ich im Magazin Stern einen Artikel, den ich verlinkt habe. Daran war die Rede von dem Reiseziel Australien, welche unglaublichen Orte es auch hier in Victoria gibt und wie erstrebenswert es doch ist, sich diese Orte einmal als Reiseziel auszusuchen, wenn man denn die Möglichkeit dazu hat.
Plötzlich wurde mir wieder bewusst, was mir eigentlich jeden Tag bewusst sein sollte: Das ist hier bei mir um die Ecke. Allein das Titelbild, die Twelve Apostles, sind von meinem Haus eine Fahrtstrecke von ca. 40 Minuten entfernt, die berühmte Panoramastraße Great Ocean Road erreiche ich in 25 Minuten.
In mehr als 50 Nationalparks können Besucher die unterschiedlichsten Landschaften Victorias erkunden: Regenwälder, Eukalyptusbäume und weiße Sandstrände an den Küsten. Dabei lassen sich die einzigartigen Tiere Australiens in freier Wildbahn beobachten. Naturschützerin Lizzie Corke, die von klein auf in Victoria lebt, kennt die besten Geheimtipps für den Bundesstaat im Südosten Australiens.
All das habe ich direkt vor mir, Lizzie Corke ist eine gute Bekannte von mir, ich lebe mitten drin in diesem „Ereignis“, welches für 95% der Deutsche wohl für immer ein unerreichbares Traumziel bleiben wird. Die meisten Europäer werden in ihrem Leben ein Känguru oder einen Koala mit viel Glück vielleicht einmal im Zoo sehen können, ich habe sie bei mir im Garten. Die Papageien, die andere Leute in einer Voleire im Wohnzimmer haben, habe ich zu Dutzenden auf meiner Terrasse. Ab und zu muss ich mich daran erinnern, dass all dies eben weder normal noch selbstverständlich ist, sondern dass ich unglaubliches Glück habe, für das ich dankbar und demütig sein sollte. Mein Chandu ist ein großer Jagdhund, für den es nichts Schöneres gibt, als ohne Leine zu laufen, wo in meiner Heimatstadt Hamburg wäre dies problemlos möglich? Wenn wir gemeinsam durch die Otways wandern, durchstreifen wir Gegenden, von denen viele andere Menschen träumen und wir sind allein dort.
Ab und zu sollte man zu sich kommen, überlegen und sich daran erinnern, was man eigentlich alles hat und das trifft nicht nur auf mich, sondern auf die meisten Menschen zn
Tach Ulrich,
Nochmals eine Frage zu deinem Kater: wie reagiert der eigentlich auf die ihm sicher fremden Tiere die ihm im Garten begegnen? Wenn da plötzlich ein Koala auftaucht, oder eine kleine Schlange die er aus HH sicher nicht kennt. Schnappt er sich die Schlange oder ist die egal? Gruß Joh.
Die Gefahr besteht nicht, weil Charlie nach wie vor eine reine Indoor-Katze ist. Katzen sind in Australien ein echtes Problem, weil sie viele der hier heimischen Tierarten fangen und töten, deshalb bleibt Charlie drinnen, er will es auch nicht anders. Mittlerweile kann ich auch auch Türen offen stehen lassen, er geht trotzdem nicht raus.