Endlich

Nach etwas über zwei Wochen melde ich mich wieder, nicht vollständig geheilt, aber mir bzw. meinem Fuß geht es wesentlich besser. Vor ca. 14 Tagen habe ich eine 5 Tage lange Antibiotika-Therapie begonnen, die zwar relativ schnell leichte Ergebnisse, aber keine wesentlichen Fortschritte zeigte und ich war kurz davor, einen neuen Termin beim Arzt zu vereinbaren. Dann ging es einen Tag etwas besser, ich habe mich in einen Schuh gezwungen und einen längeren Spaziergang mit Chandu gemacht, was zur Folge hatte, dass der Fuß in der Nacht eine heftige Reaktion zeigte und ich Schmerzen hatte, als würde mir jemand ein Messer in den Zeh stecken. Also – drei Tage im Grunde gar nichts machen respektive in Flip Flops ein wenig durch den Garten humpeln, was nicht wirklich Spaß macht, wenn jeder Schritt mit Schmerzen verbunden ist. Nun aber seit zwei Tagen ist es so viel besser geworden, dass ich ohne Probleme und vor allem ohne nachträgliche Reaktion normale Sportschuhe anziehen und mehrere Kilometer gehen kann, ohne dass es zu Rückschlägen führt.

 
Was zeigt uns das? Zuerst einmal zeigt es mir das Übliche: Solange alles gut ist, man alles machen kann und keine Schmerzen hat, hält man diesen Zustand für selbstverständlich und wertschätzt ihn nicht ausreichend. Erst dann, wenn man bestimmte Einschränkungen hinnehmen muss, registriert man, wie klasse doch eigentlich der Normalzustand ist. Ich gebe zu, manchmal war ich etwas genervt, wenn ich mich morgens schon wieder auf den Weg machen und mit dem Hund Kilometer um Kilometer abreißen musste, besonders dann, wenn es kalt oder regnerisch ist, aber eine solche Verletzung, die die Mobilität einschränkt, erdet ungemein. Ich habe selten meine Walks durch die Natur so genossen wie in den letzten beiden Tagen, eben deshalb, weil ich zwei Wochen drauf verzichten musste, nicht nur ich. Für einen großen Jagdhund wie einen Rhodesian Ridgeback ist wenig Bewegung eine Strafe, Chandu will rennen, sich auspowern, jagen, schnüffeln und erleben und all das konnte ich ihm in den letzten 14 Tagen nicht bieten. Er hat die Zeit ganz toll überstanden, irgendwie scheint er gespürt zu haben, dass ich nicht so konnte wie üblich, aber man hat deutlich gesehen, wie sehr er sich in den letzten beiden Tagen gefreut hat, wenn ich die Leine losgemacht habe und er wie von einem Gummiband gezogen losrennen konnte, die blanke Lebensfreude.

 
Jetzt arbeiten wir noch an den letzten 5% die zur vollständigen Genesung fehlen, aber zum Glück kann ich wieder schnerzfrei gehen und schlagen, erstaunlich, wie gut solche Selbstverständlichkeiten tun.

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